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Werde zum Architekten deines Lebens - durch lebenslanges Lernen

  • Autorenbild: Ronny
    Ronny
  • 17. Jan.
  • 7 Min. Lesezeit
 

Die Gedankentropfen zum Hören


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Es gab einen Grundschullehrer namens Ron Berger, der seine Schüler durch die Methode Think-Pair-Share und einen neuen Umgang mit Fehlern von Anfängern zu Experten machte.

 

Eines Tages stand die Aufgabe an, einen Schmetterling zu zeichnen. Jeder Schüler begann allein mit einem ersten Entwurf. Einer seiner Erstklässler zeichnete folgenden Schmetterling:


Echtes Lernen 1. Entwurf
Erster Entwurf

Die Schüler bildeten kleine Kritikgruppen, in denen sie ihre Schmetterlingszeichnungen besprachen und klare Kriterien für einen gut gezeichneten Schmetterling entwickelten.

 

Dabei lernten sie, Fehler nicht als Makel, sondern als entscheidende Lernschritte zu sehen.

 

Ron Berger zeigte ihnen, dass das Unbehagen, das Fehler oft auslösen, ein wertvoller Begleiter ist, der echte Verbesserungen ermöglicht.

 

Mit diesem neuen Umgang überarbeiteten die Schüler ihre Arbeiten mehrfach und verbesserten sie kontinuierlich.

 

Der vierte Versuch eines Schülers sah so aus:


Echtes Lernen 2. Versuch
Vierter Entwurf

An ausgewählten Tagen präsentierten einige Schüler ihre Arbeiten vor der Klasse und berichteten über ihr Vorgehen.

 

Unter Rons Anleitung erhielten sie gezieltes Feedback und wertvolle Anregungen für Verbesserungen.

 

Ein Schüler bekam den Hinweis, die Form der Flügel weiter anzupassen, da sie noch ungleichmäßig und etwas zu rund wirkten.

 

Mit diesem Feedback und weiteren Tipps überarbeitete er seinen Entwurf und schuf schließlich seinen sechsten und finalen Schmetterling.


Echtes Lernen 3. Entwurf
Finaler Entwurf

Beeindruckend, oder?


Wenn du wissen möchtest, warum es manchmal so unangenehm ist, unsere Unsicherheiten offen zu zeigen, wirf danach gerne einen Blick hier hinein.

 

Lernen für das Leben – eine zweite Chance für Wachstum

 

Spannen wir den Bogen zu uns selbst, zu uns als Erwachsene, die versuchen, ihr Leben zu meistern.

 

Sätze wie: „In der Schule habe ich genug gelernt, ich möchte nie wieder etwas lernen“, hört man häufig.

 

Doch lass dich nicht von negativen Schulerfahrungen davon abhalten, Neues zu lernen, denn es gibt so vieles, das sich lohnt. Werden wir konkret:

 

Die Kunst, das Leben zu meistern

 

Wusstest du, dass es eine Wissenschaft gibt, die sich mit dem Glücklichsein beschäftigt?

 

Sie zeigt uns, unter welchen Bedingungen wir die besten Chancen haben, ein erfülltes Leben zu führen.

 

Wäre es nicht spannend, genau das zu lernen?

 

Das Gleiche gilt für andere wichtige Lebensbereiche. Hast du jemals gelernt, wie man mit Geld richtig umgeht? Oder wie man finanziell klug entscheidet?

 

Und was bedeutet es eigentlich, gesund zu leben? Wie steigert man nicht nur die eigene Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität?

 

Wissen, das wirklich zählt

 

Während meines Studiums habe ich gelernt, britische Gedichte des 18. Jahrhunderts zu interpretieren und die Rhythmik eines 300 Jahre alten Verses zu analysieren.

 

Schon beim Gedanken daran muss ich spontan gähnen. Aber stell dir vor, du könntest stattdessen lernen, wie man glücklicher oder gesünder lebt.

 

Welche dieser Fähigkeiten würdest du als langfristig wertvoller und lohnender empfinden?

 

Stell dir vor, du lernst Meditation, also vor allem die Fähigkeit, deine emotionalen Reaktionen auf Stress im Alltag zu regulieren.

 

Hast du jemals gelernt, was es bedeutet, ein guter Freund, Vater oder eine gute Mutter zu sein?

 

Was braucht dein Kind, um psychisch und körperlich gesund aufzuwachsen und sein Potenzial zu entfalten?

 

Wäre es nicht lohnend, diese Dinge zu lernen?

 

Was wir nie in der Schule gelernt haben

 

Vielleicht denkst du jetzt, dass vieles auch intuitiv funktioniert – und damit hast du nicht ganz unrecht.

 

Doch zwei Dinge sollten wir bedenken:

 

Erstens ist nicht alles, was uns die Natur mitgegeben hat, in der heutigen Zeit hilfreich.

 

Und zweitens leben wir im Informationszeitalter. Jede Information, die du brauchst oder dir vorstellen kannst, ist bereits verfügbar. Sie wartet nur darauf, von dir entdeckt zu werden.

 

Lass uns den Ansatz von Ron Berger in unser Leben übertragen:

 

Baustein 1: Lernen durch Erleben – Wissen entsteht in der Praxis

 

Viele Menschen starten mit einem ausgeklügelten theoretischen Plan, wenn sie etwas Neues lernen möchten.

 

Sie erstellen detaillierte Exceltabellen, wägen Pro und Kontra ab, schreiben To-Do-Listen und entwerfen Strategien.

 

Doch, wie du vielleicht schon in früheren Gedankentropfen gelesen hast:

 

Kein Plan überlebt den Erstkontakt mit der Realität.

 

Wirklich lernen tun wir in der Praxis – durch Handeln, Ausprobieren und unmittelbare Erfahrungen.

 

Ohne diese ersten Schritte fehlen uns entscheidende Informationen, die erst sichtbar werden, wenn wir auf Hindernisse stoßen.

 

Wer nicht scheitert, lernt nicht

 

Bevor wir zu den beiden anderen wichtigen Bausteinen kommen, sollten wir uns kurz mit dem Umgang mit Fehlern beschäftigen.

 

Denn echtes Lernen erfordert eine neue Haltung gegenüber Fehlern: die Bereitschaft, sich als völliger Anfänger zu zeigen – ohne Angst davor, wie das auf andere wirkt.

 

Besonders Menschen, die in anderen Bereichen bereits Experten sind, tun sich oft schwer damit.

 

Sie sind es nicht mehr gewohnt, ganz am Anfang zu stehen und „Fehler zu machen“. Doch genau diese Bereitschaft ist entscheidend.

 

Baustein 2: Lehren und Lernen – Wachse, indem du Wissen teilst

 

Im Niederländischen gibt es das Wort leren, das zugleich „lernen“ und „lehren“ bedeutet. Damit wird deutlich:

 

Lehren und Lernen sind untrennbar miteinander verbunden – zwei Seiten derselben Medaille, die dort viel weniger voneinander getrennt werden als in unserer Sprache.

 

Und tatsächlich wird vieles erst dann richtig verinnerlicht, wenn wir es anderen beibringen.

 

Den Erdkundestoff der Klassen 5 bis 10 habe ich erst wirklich in- und auswendig verstanden, als ich ihn unterrichtete.

 

Wenn du etwas wirklich meistern möchtest, lehre es anderen. Dafür musst du nicht Lehrer in einem offiziellen Rahmen sein.

 

Wir können uns gegenseitig in einem Netzwerk unterstützen und voneinander lernen – jeder kann ein Mentor sein.

 

In deinem Leben hast du bereits so viel Wissen und Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen gesammelt.

 

Erlaube dir, diese zu teilen, besonders mit der jüngeren Generation.

 

Du hast vielleicht das Gefühl, dass in der modernen Welt bereits alles Wichtige gesagt und gelehrt wurde – und ja, das könnte stimmen.

 

Doch gleichzeitig wird es immer schwieriger, Wertvolles von Belanglosem zu trennen.

 

Gerade heute, in einer Zeit, in der kaum jemand die Muße hat, wirklich zuzuhören, wird eines klar:

 

Manche Dinge müssen einfach immer wieder neu erzählt werden.

 

Baustein 3: Warum Netzwerke der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen sind

 

Der wohl am meisten unterschätzte Faktor beim Lernen ist das Netzwerk.

 

In einer Gruppe lernst du nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger und tiefgreifender.

 

Es geht dabei nicht darum, gemeinsam theoretische Bücher zu wälzen, sondern um den Austausch und die Überprüfung deiner bisherigen Erkenntnisse und Fähigkeiten – wie ein Stresstest.

 

Wenn du dein Wissen teilst, wirst du von der Gruppe auf Stärken aufmerksam gemacht, aber auch auf Schwachstellen, die dir allein vielleicht gar nicht aufgefallen wären.

 

So sammelst du neue Erkenntnisse, gehst mit ihnen zurück in deinen Alltag, machst neue Erfahrungen auf einem höheren Niveau und bringst diese wiederum in die Gruppe ein.

 

Der Kreislauf aus Feedback und Weiterentwicklung geht weiter, wie beim Jungen, der seinen nächsten Schmetterlingsentwurf anfertigte.

 

Zugleich nimmst du in der Gruppe auch die Rolle des Lehrenden ein.

 

Mut zur Offenheit: Was wir gemeinsam erreichen können

 

Ich bin überzeugt, dass dies auch in anderen Bereichen möglich wäre, wenn wir uns einen offenen, transparenten Umgang mit Fehlern erlauben würden – gerade bei sensiblen Themen.

 

Es erfordert lediglich den Mut, diese Themen bewusst anzusprechen.

 

Manchmal frage ich mich, warum wir so selten über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens sprechen. Liegt es daran, dass niemand riskieren will, verletzlich zu wirken?

 

Wer gibt schon gerne zu, unsicher zu sein?

 

Das erinnert mich an meine Zeit als Lehrer. Als junger Lehrer dachte ich, dass Konferenzen und Meetings der Ort wären, um darüber zu sprechen, wie wir besser unterrichten und uns weiterentwickeln können.

 

Stattdessen wurde über alles Mögliche gesprochen, nur nicht über das, was wirklich zählte. Niemand wollte sich angreifbar machen.

 

Ein letzter Punkt: 

 

Lernen hat sich im 21. Jahrhundert stark verändert, besonders im Umgang mit Informationen.

 

Früher galt jemand als Gelehrter, wenn er möglichst viel Wissen erwarb – das machte seine Expertise wertvoll.

 

Doch im Zeitalter des Internets hat sich der Wert von Wissen verschoben. Heute googelt man oder fragt ChatGPT, um Antworten zu finden.

 

Gefragt ist nicht mehr das Anhäufen von Wissen, sondern die Fähigkeit, es anzuwenden.

 

Und nun zu dir: Was könntest du heute Neues oder Spannendes entdecken?

 

Ich wünsche dir viel Spaß dabei!


Quelle: Die Zeichnungen, sowie die Geschichte Ron Bergers stammen aus dem Buch "Think Again" von Adam Grant, eine Leseempfehlung.

 

Heutige Kerntropfen:


Bausteine des Lernens: Lernen basiert auf drei wesentlichen Bausteinen – Praxis, Lehren und Netzwerke – sowie einem neuen, konstruktiven Umgang mit Fehlern.

 

Fehler sind Lernschritte: Fehler sollten nicht als Makel, sondern als notwendige Schritte auf dem Weg zu Wachstum und Expertise betrachtet werden.

 

Offener Umgang mit Unsicherheiten: Das Gefühl von Unsicherheit oder Discomfort (vor allem bei Fehlern) zeigt oft, dass man sich in einer Phase des Lernens und Wachstums befindet. Umarme diese Gefühle.

 

Emotionale Regulation: Fähigkeiten wie der Umgang mit Stress und die Regulation emotionaler Reaktionen sind essenziell für persönliche und berufliche Entwicklung.

 

Feedback als Schlüssel: Gezieltes Feedback hilft, Schwächen zu erkennen und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen, wie bei den Schülern, die ihre Schmetterlingszeichnungen überarbeiteten.

 

Lernen durch Praxis: Theoretische Pläne allein reichen nicht aus – wahres Lernen entsteht durch Handeln, Ausprobieren und unmittelbare Erfahrungen.

 

Die Bedeutung von Netzwerken: Lernen in Gruppen ermöglicht tiefere Einsichten durch Feedback und Austausch, wodurch sowohl individuelle als auch kollektive Fortschritte erzielt werden.

 

Lehren ist Lernen: Wissen wird besser verinnerlicht, wenn man es anderen weitergibt – das Teilen von Erfahrungen und Fähigkeiten fördert die eigene Entwicklung.

 

Neue Lernperspektiven: Anstelle von passivem Wissenserwerb liegt der Fokus heute auf der Anwendung und dem praktischen Nutzen von Informationen.

 

Offenheit für lebenslanges Lernen: Neugier und die Bereitschaft, neue Dinge zu lernen, sind der Schlüssel zu einem erfüllten Leben – unabhängig vom Alter.

 

Lernen ist ein Prozess: Durch wiederholtes Überarbeiten wird jedes Werk und jede Fähigkeit stetig besser.

 

Mut zur Reflexion: Die wirklich wichtigen Fragen des Lebens erfordern Mut, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, anstatt sie aus Angst vor Unsicherheit zu vermeiden.


 

5 Gedankentropfen Highlights

 


 

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