Anti-To-Do Liste - Wie du mehr Zeit für dich gewinnst
- Ronny
- 13. Juli 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Feb.
In aller Kürze
Konzept der Anti-To-Do-Liste: Im Gegensatz zur To-Do-Liste, die Aufgaben sammelt, die erledigt werden sollen, umfasst die Anti-To-Do-Liste Aktivitäten und Verhaltensweisen, die vermieden werden können, um Stress zu reduzieren und Energie zu sparen.
Beispiele und Anwendung: Anhand persönlicher Beispiele zeige ich, wie ich selbst Energiefresser im Alltag vermeide. Zudem gebe ich allgemeine Tipps, die für jeden nützlich und interessant sein könnten.
Deine eigene Anti-To-Do-Liste: Erfahre, wie du deine eigene Anti-To-Do-Liste erstellen kannst, um ein stressfreieres und ausgeglicheneres Leben zu führen.
Du hörst lieber als zu lesen? Kein Problem:
Die Anti-To-Do-Liste: Wie du mehr Zeit für dich gewinnst
Jeder kennt sie: die To-Do-Liste. Wir schreiben berufliche und private Aufgaben darauf. Doch oft scheinen diese Listen unendlich. Für jede erledigte Aufgabe setzen wir zwei neue hinzu.
Das erinnert an das vielköpfige Schlangenungeheuer Hydra aus der griechischen Mythologie. Schlug man einen Kopf ab, wuchsen zwei neue nach, und der Hauptkopf war unsterblich.
So wirken auch unsere To-Do-Listen. Die Liste selbst ist unsterblich, und für jeden erledigten Punkt wachsen zwei neue hinzu. Klingt stressig, oder? Schauen wir uns an, wie wir den Stress reduzieren können.
Hier kommt die Anti-To-Do-Liste ins Spiel
Eine To-Do-Liste sammelt tägliche Aktivitäten, die dich voranbringen und dein Leben managen sollen.
Die Anti-To-Do-Liste hingegen sammelt Aktivitäten, Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die du vermeiden möchtest, weil sie dir langfristig Probleme bereiten.
Die Anti-To-Do-Liste kann sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich nützlich sein.
Hier sind einige Beispiele aus meiner eigenen Anti-To-Do-Liste, um das Konzept zu verdeutlichen:
Hör auf, dich zu beschweren
Ich bin sicher nicht der Einzige, der sich über alles Mögliche beschweren könnte – sei es über die Nachrichten, das Wetter oder den Verkehr.
Doch jede Beschwerde raubt mir ein Stück meiner Tagesenergie. Werde ich es schaffen, mich zu 100 % nicht mehr zu beschweren?
Nein, und das würde auch zu viel Druck aufbauen. Aber wenn ich es zu 70 % schaffe, gewinne ich mehr Energie.
Vermeide energiezehrende Informationen
Täglich sind wir negativen oder unwichtigen Informationen ausgesetzt – sei es durch Nachrichten, Werbung oder das Radio im Auto. Diese Informationen saugen bewusst oder unbewusst Energie.
Ich schirme daher mein Gehirn so weit wie möglich von negativen Einflüssen ab, um Energie zu sparen.
Vermeide schwierige Menschen, Situationen und Aufgaben
Wie viel Zeit verbringst du mit Menschen, mit denen du eigentlich keine Zeit verbringen möchtest? Wie oft befindest du dich in Situationen, die du lieber meiden würdest? Und wie viel deiner Zeit verschwendest du auf Aufgaben, die du nur widerwillig erledigst?
Natürlich ist es nicht immer möglich, all diese Unannehmlichkeiten vollständig zu vermeiden. Doch ich möchte dich zu einem Gedankenspiel einladen:
Stell dir vor, heute wäre dein letzter Tag auf Erden. Wie viele dieser unerwünschten Dinge würdest du dann noch zulassen?
Sage nicht ja, wenn du innerlich nein meinst!
Nimm keinen Energiekredit auf
Wenn ich heute einen Kredit aufnehme, zum Beispiel für ein Auto, erhalte ich sofort finanzielle Mittel, die ich später mit Zinsen zurückzahlen muss. Dafür muss ich mehr arbeiten.
Ganz ähnlich funktioniert ein Energiekredit.
Wenn ich meine eigenen Grenzen überschreite, muss ich die geliehene Energie später mit Zinsen zurückzahlen.
Ein Beispiel: Gehe ich am Samstagabend zu spät ins Bett und trinke 2-3 Gläser Wein, fehlt mir diese Energie am Sonntag, und ich zahle dafür mit Zinsen zurück.
Jedes Mal, wenn man über die eigene Belastungsgrenze geht, benötigt man im Anschluss ein Vielfaches der Energie.
Multitasking gibt es nicht und jeder Sprung kostet Energie
Weder Frauen noch Männer sind tatsächlich multitaskingfähig. Was wir stattdessen tun, ist Aufgabenhopping.
Wir springen gedanklich zwischen mehreren Aufgaben hin und her. Leider kostet jeder dieser Sprünge Energie, die uns später an anderer Stelle fehlt.
Besonders beliebt sind Ablenkungen wie das Smartphone. Selbst wenn du es nicht bewusst bemerkst, kostet jeder Gedankensprung vom Smartphone zurück zur eigentlichen Aufgabe Energie.
Im Hintergrund deines Bewusstseins wird die Information der Ablenkung weiterverarbeitet, ähnlich wie ein im Hintergrund laufendes Programm auf deinem Laptop. Du bemerkst es nicht, aber es besetzt einen Teil deines geistigen Arbeitsspeichers.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, das Handydisplay zeitweise auf grau zu stellen? Diese Idee kam mir, als mir ein Freund von der niederländischen Tabakindustrie erzählte. Dort dürfen alle Zigarettenschachteln nur noch langweilig einfarbige Verpackungen haben – angeblich zeigt das Wirkung.

Es ist möglich, in den Einstellungen das Handy nur zu bestimmten Zeiten auf grau zu stellen. Den Rest der Zeit hast du ein buntes Display zur Verfügung, ähnlich wie eine Zeitschaltuhr für deine Heizung.
Mir fallen spontan zwei Situationen ein, in denen du dies ausprobieren könntest: Bei wichtiger Arbeit und vor allem während der Zeit mit deinen Kindern. So kannst du Ablenkungen minimieren und deine Energie gezielt dort einsetzen, wo sie am meisten gebraucht wird.
Vermeide geistige Abwesenheit
Es schleicht sich gerne in unseren Alltag ein: Wir verbringen Zeit mit unseren Liebsten, aber sind wir dabei wirklich anwesend?
Häufig betreiben wir Doublescreening – wir schauen gemeinsam fern und haben gleichzeitig das Handy in der Hand.
So können wir stundenlang gemeinsam Zeit verbringen, ohne uns einmal wirklich zu begegnen.
Manchmal ist es wertvoller, sich 10 Minuten in voller Präsenz einer Person zu widmen und eine echte Verbindung herzustellen.
Vermeide Sitz-Meetings, setze auf Geh-Meetings
Wie viel Zeit verbringst du sitzend in Calls und Meetings? Die nächste Idee wird nicht für alle Calls geeignet sein, aber sie eignet sich besonders gut für die meisten 1-zu-1-Gespräche und ist wissenschaftlich belegt.
Anstatt das Zoom-Meeting im Sitzen abzuhalten, bitte dein Gegenüber, ein Telefongespräch zu führen, während du im Freien spazieren gehst.
Dies hat mehrere Vorteile. Hier ein kurzer Abschnitt aus "Psychology Today":
Geh-Meetings fördern nicht nur die Kreativität, sondern verbessern auch das allgemeine Wohlbefinden. Körperliche Aktivität wie Gehen kann die geistige Ermüdung verringern, die Aufmerksamkeit wiederherstellen und die Stimmung verbessern. Zudem bietet sie physische Gesundheitsvorteile wie eine bessere kardiovaskuläre Gesundheit und Stressreduktion (Psychology Today) (ScienceDaily).
Probiere es aus. Du kannst dir dadurch möglicherweise das ein oder andere Sportprogramm am Abend sparen.
Subtraktion statt Addition
Oft denken wir, wir müssten mehr tun, um unser Leben zu verbessern und Stress zu regulieren. Wir besuchen Yoga-Kurse, Fitnessstudios oder andere Veranstaltungen.
Doch das Geheimnis liegt in der Subtraktion. Welche alltäglichen Aktivitäten, Verhaltensweisen und Gewohnheiten kannst du weglassen, um mehr Energie zu haben?
Deine Anti-To-Do-Liste
Zu Beginn kannst du die Anti-To-Do-Liste schriftlich führen, am besten direkt neben deiner To-Do-Liste.
Das mag zunächst widersprüchlich erscheinen, weil du etwas zusätzlich tust. Keine Sorge, das ist nur am Anfang nötig. Bald wird es intuitiv.
Die Anti-To-Do-Liste ist nicht in Stein gemeißelt. Sie kann sich ändern, genauso wie du und deine Lebensumstände sich ändern.
Meine Liste ist auch nicht komplett, sondern enthält priorisierte Punkte.
Ich würde dir empfehlen eine Liste zu beginnen und sie über einige Tage zu füllen. Wenn du im Alltag mal bewusst auf deine Energiesauger achtest, wird dir immer mehr auffallen, was du eigentlich weglassen kannst.
Teile den Gedankentropfen!
Findest du den Gedankentropfen wertvoll? Teile ihn mit Freunden, Familie und Bekannten. Klicke auf "Teilen". Der Blog öffnet sich und du kannst entweder den gesamten Blog oder einzelne Artikel teilen.
Erhalte die Gedankentropfen jeden Samstagmorgen in deinem Postfach und sichere dir deine kostenlose Einführung in die Meditation.
Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Nutzung Ihrer Daten für die 'Wöchentlichen Gedankentropfen' zu. Ihre Daten bleiben sicher, werden nicht weitergegeben, und Sie können sich jederzeit abmelden. Datenschutz
Comments