Wohlstand neu gedacht -Die fünf Säulen eines erfüllten Lebens
- Ronny
- 18. Jan.
- 7 Min. Lesezeit
Die Gedankentropfen zum Hören
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Beim Lesen bin ich auf eine spannende Idee gestoßen: Wohlstand hat nicht nur eine, sondern gleich fünf Säulen.
1️⃣ Finanzieller Wohlstand
2️⃣ Zeitlicher Wohlstand
3️⃣ Mentaler Wohlstand
4️⃣ Körperlicher Wohlstand
5️⃣ Sozialer Wohlstand
Wohlstand auf fünf Säulen bedeutet Stabilität. Wenn eine dieser Säulen ins Wanken gerät, sei es durch Jobverlust, eine Krankheit oder einen schweren Einschnitt im Leben, tragen die anderen vier dich weiter.
Doch wer sein ganzes Leben nur auf eine Säule stützt, lebt riskant. Bricht sie weg, bricht alles zusammen.
(Es sind übrigens nicht die einzigen möglichen Säulen. Wenn du magst, überlege, welche Säulen dein Leben tragen könnten.)
Trotzdem dominiert der finanzielle oder berufliche Wohlstand unseren Alltag. Wir arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu sichern – oft auf Kosten der anderen vier Bereiche.
Doch was opfern wir dafür?
Zeit, mentale Energie, Gesundheit und soziale Beziehungen – in der Hoffnung, dass Geld uns das eines Tages zurückgibt.
Paradox, oder?
Das erinnert an die Geschichte eines Fischers:
Ein Geschäftsmann sieht im Urlaub einen Fischer, der nur so viel fischt, wie er braucht, und dann entspannt.
„Warum fischst du nicht länger, um mehr Geld zu verdienen?“ fragt der Geschäftsmann.
„Ich habe genug und genieße meinen Tag“, antwortet der Fischer.
Der Geschäftsmann erklärt ihm, dass er sein Geschäft ausbauen und reich werden könnte.
„Und dann?“ fragt der Fischer.
„Dann kannst du das Leben genießen!“
Der Fischer lächelt: „Aber das tue ich doch schon.“
Was wäre, wenn wir alle fünf Wohlstandsformen gleichwertig in unser Leben integrieren?
Lass uns die 5 Säulen des Wohlstands genauer betrachten.
Zeitlicher Wohlstand
Warren Buffett besitzt 150 Milliarden Dollar – doch er ist 94 Jahre alt.
Würdest du mit ihm tauschen? Wahrscheinlich nicht.
Warum? Weil Zeit das Einzige ist, das wir nie zurückbekommen.
Wir alle starten als Moment-Milliardäre – mit unzähligen Augenblicken voller Möglichkeiten. 30 Jahre entsprechen etwa einer Milliarde Momente.
Eine Milliarde Chancen zu lachen, zu lieben, zu leben. Doch eines Tages wird uns Zeit fehlen.
Früher oder später gibt es für alles ein letztes Mal: Das letzte Mal, dass dein Kind nachts zu dir krabbelt. Die letzte Umarmung mit deinen Eltern. Dein letzter Atemzug.
Und doch gehen wir mit Zeit oft achtlos um, als wäre sie unerschöpflich.
Wir tauschen sie gegen Geld, Erfolg oder Anerkennung – und vergessen, dass wir irgendwann nicht mehr zurücktauschen können.
Was wäre, wenn wir unseren Zeitwohlstand bewusster nutzen? Wenn wir uns fragen:
Ist das, worin ich meine Zeit investiere, wirklich das, was mein Leben erfüllt?
Vielleicht sollten wir unseren Zeitwohlstand höher bewerten als den finanziellen?
Wenn dich das Thema interessiert, schaue gerne auch in die Gedankentropfen „Moment-Milliardäre“ oder „Es gibt für alles ein letztes Mal“ hinein.
Körperlicher Wohlstand
Ab dem 50. Lebensjahr verlieren wir jährlich etwa 1–2 % unserer Muskelmasse – ein schleichender Prozess, der oft unterschätzt wird.
Dabei ist eine starke Muskulatur der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben.
Ist sie zu schwach, steigt das Risiko, eines Tages auf Pflege angewiesen zu sein.
Doch Muskulatur ist nur ein Teil des Ganzen.
Genauso wichtig sind Beweglichkeit, ein starkes Herz-Kreislaufsystem und vor allem die Minimierung typischer Risikofaktoren wie Übergewicht oder Schlafmangel.
Das Gute daran? Bereits 2–3 Mal Bewegung pro Woche reicht aus, um dem entgegenzuwirken.
Doch statt unserem Körper das zu geben, was er wirklich braucht, fordern wir ihn immer wieder heraus – mit Rotwein, Chips und anderen schnellen Belohnungen.
Ironischerweise tun wir das nicht einmal für unseren Körper, sondern um unsere Seele zu trösten.
„Bevor du zur Tüte Chips greifst, frage dich:
Ist es wirklich dein Körper, der sie braucht, oder deine Seele?“
Mentale Gesundheit
Ein Begriff, der so viel umfasst. Doch was bedeutet er eigentlich?
Sie ist die Fähigkeit, mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen – durch emotionale Resilienz, Stressbewältigung und Selbstakzeptanz.
Mentale Gesundheit ist aber nicht nur „Umgang mit Problemen“, sondern auch die Fähigkeit, positive Emotionen und Sinn im Leben zu kultivieren.
Sie spiegelt sich in unseren Beziehungen, Aufgaben und der Lebensqualität wider.
Mentale Gesundheit ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht oft Schritt für Schritt – vielleicht sogar in einer bestimmten Reihenfolge:
1 Selbstwahrnehmung – sich selbst spüren, verstehen und akzeptieren – und dabei erkennen, welche äußeren Einflüsse uns prägen.
2 Emotionen und Gedanken regulieren – zu erkennen, dass wir nicht unseren inneren Automatismen ausgeliefert sind, sondern Einfluss darauf nehmen können.
3 Selbstausdruck und Sinn – unsere Bedürfnisse, Fähigkeiten und Werte bewusst in unser Leben einfließen lassen mit Worten und Handlungen.
Mentale Gesundheit steht nicht für sich allein. Sie ist eng verwoben mit den anderen Formen von Wohlstand – körperlich, sozial, zeitlich und finanziell.
Am Ende ist es oft erstaunlich einfach: Wer körperlich und mental gesund sein will, braucht:
Schlaf, Bewegung, Ruhe und Ernährung – ergänzt durch sinnvolle Beziehungen und Aufgaben.
Finanzieller Wohlstand
Finanzieller Wohlstand ist – gerade im Bereich Achtsamkeit – oft ein unterschätztes Thema.
Es haftet ihm immer noch ein gewisser Beigeschmack an, fast so, als wäre es „unspirituell“ oder gar mit einer subtilen Boshaftigkeit verbunden, sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen.
Doch frag dich einmal: Wie viele Stunden pro Woche verbringst du damit, deine finanzielle Basis zu sichern?
Für die meisten Menschen lautet die Antwort: 40 Stunden oder mehr. Wenn wir so viel Zeit in einen Bereich investieren, wäre es dann nicht sinnvoll, ihn bewusster zu gestalten?
Ein durchdachter Umgang mit Finanzen kann nicht nur Sicherheit schaffen, sondern auch Freiraum – Freiraum für all die anderen Säulen des Wohlstands.
Natürlich sprengt das Thema den Rahmen dieses Gedankentropfens, aber im Kern geht es oft um bewussten Konsum und die Fähigkeit, kurzfristige Belohnungen aufzuschieben – ein Prinzip, das im berühmten Marshmallow-Test eindrucksvoll gezeigt wurde:
Der Marshmallow-Test – Warten oder zugreifen?
In den 1960er Jahren führte der Psychologe Walter Mischel ein Experiment durch, bei dem Kinder vor die Wahl gestellt wurden: Entweder einen Marshmallow sofort essen oder zwei bekommen, wenn sie warten konnten.
Die Fähigkeit, auf eine größere Belohnung zu warten, wurde später mit besseren schulischen Leistungen, beruflichem Erfolg und einem gesünderen Lebensstil in Verbindung gebracht.
Doch genau hier liegt die Herausforderung für uns alle: Wir unterschätzen, wie stark sich finanzielle Ressourcen über Zeit entwickeln können, wenn wir den kurzfristigen Verlockungen widerstehen und welche positiven Auswirkungen es auf die anderen Säulen des Wohlstands hat.
Langfristiges Denken kann den Unterschied zwischen finanzieller Enge und echter Freiheit machen.
Vielleicht lohnt es sich, den finanziellen Wohlstand nicht als Gegenspieler, sondern als Verbündeten für ein erfülltes Leben zu betrachten.
Sozialer Wohlstand
Über 80 Jahre lang haben Forscher der Harvard-Studie eine zentrale Frage untersucht: Was macht Menschen langfristig glücklich?
Die Antwort ist so simpel wie tiefgreifend: Enge, unterstützende Beziehungen.
Diese Erkenntnis erinnert mich an die Grafik aus dem Gedankentropfen zum Thema Einsamkeit, die mich tief berührt hat:

Nicht Geld, nicht Erfolg, nicht Status hat den höchsten Einfluss auf Zufriedenheit – sondern Freundschaften, Familie und tiefe Verbindungen.
Menschen, die sozial eingebunden sind, leben nicht nur glücklicher, sondern auch länger und gesünder.
Und doch vernachlässigen viele von uns diesen Bereich. Arbeit, Verpflichtungen und der Alltag rücken oft in den Vordergrund – während Freundschaften und soziale Bindungen leise verblassen.
Ein besonderes Plädoyer an die Männer unter uns (auch für Frauen spannend):
📉 Jeder siebte Mann hat niemanden, mit dem er über persönliche Themen sprechen kann. (Erschreckend oder?)
📉 Während etwa die Hälfte aller Frauen regelmäßig emotionalen Support erhält, sind es bei Männern nur 25 %.
Viele Männer, mitten in der Rush Hour des Lebens – zwischen Job, Haus und Familie – haben keinen einzigen engen Freund, mit dem sie regelmäßig in Kontakt stehen, sich unterstützen oder gemeinsam etwas unternehmen.
Die Folge? Einsamkeit, oft unbemerkt. Sie nagt an unserer Lebensqualität und wirkt sich auf alle anderen Wohlstandsarten aus.
Lass uns dieses wichtige Thema in einem der kommenden Gedankentropfen vertiefen, denn es verdient mehr Raum als nur einen Unterpunkt.
Bis dahin eine Frage an dich:
Welche dieser fünf Säulen des Wohlstands möchtest du gerne weiter ausbauen?
Heutige Kerntropfen
Fünf Arten von Wohlstand: Finanzieller, zeitlicher, mentaler, körperlicher und sozialer Wohlstand sind gleichermaßen wichtig für ein erfülltes Leben.
Zeitlicher Wohlstand: Zeit ist unser wertvollstes Gut. Wir sind „Moment-Milliardäre“, doch jeder Moment ist endlich – bewusster Umgang mit unserer Zeit ist essenziell.
Körperlicher Wohlstand: Bewegung, Ernährung, Schlaf und Regeneration sind entscheidend für langfristige Gesundheit und Selbstständigkeit.
Mentale Gesundheit: Selbstwahrnehmung, Emotionsregulation und sinnstiftende Beziehungen und Aufgaben sind die Basis für innere Stabilität und Zufriedenheit.
Finanzieller Wohlstand: Bewusstes Konsumverhalten und langfristiges Denken schaffen finanzielle Freiheit und mehr Raum für die anderen Lebensbereiche.
Sozialer Wohlstand: Enge, positive Beziehungen sind der wichtigste Faktor für langfristiges Glück und Gesundheit.
Finanzieller Wohlstand allein reicht nicht – ohne Zeit, Gesundheit und tiefe Beziehungen bleibt er leer und unbefriedigend
Einsamkeit nimmt zu: Immer mehr Menschen haben weniger enge Freunde – besonders Männer in der „Rush Hour“ des Lebens sind betroffen.
Wir tauschen oft unbewusst Wohlstand gegen Wohlstand – arbeiten zu viel für Geld, das unsere Gesundheit oder Zeit kostet.
Jede dieser fünf Säulen braucht aktive Pflege – sie entstehen nicht von selbst. Die Frage ist: Welche Säule möchtest du als Nächstes stärken?
5 Gedankentropfen Highlights
Eine Reise durch die Welt der Gefühle -Warum unsere Gefühle uns leiten, eine positive Funktion haben und wie wir lernen, besser mit ihnen umzugehen
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